eigtl. Helmut Flieg; deutscher Schriftsteller und Politiker; Mitbegründer der "Neuen Zeitung" in München; Werke u. a.: "Der bittere Lorbeer", "5 Tage im Juni", "Die Papiere des Andreas Lenz", "Collin", "Ahasver"; MdB 1994/95 (Alterspräsident)
* 10. April 1913 Chemnitz
† 16. Dezember 2001 Jerusalem (Israel)
Herkunft
Stefan Heym, der eigentlich Helmut Flieg hieß, war der Sohn eines jüdischen Kaufmanns, der 1935 durch Selbstmord starb. Andere Mitglieder der Familie, die vor dem Nazi-Terror nicht fliehen konnten, kamen in Vernichtungslagern um.
Ausbildung
H. besuchte das Gymnasium in Chemnitz, das er wegen eines antimilitaristischen Gedichtes 1931 verlassen musste. An der Berliner Heinrich-Schliemann-Schule machte er 1932 Abitur. Er schrieb in dieser Zeit erste Beiträge für verschiedene Berliner Zeitschriften (u. a. für Ossietzkys "Weltbühne"). In der SPD-Presse und anderen linken Blättern erschienen seine frühen Gedichte. In Berlin begann H. ein Studium der Philosophie, Germanistik und Zeitungswissenschaften. 1933 floh er nach Prag und legte sich aus Rücksicht auf seine Familie das Pseudonym Stefan Heym zu. In der Tschechoslowakei arbeitete er als Journalist für deutschsprachige und tschechische Zeitungen, bis er 1935 in die USA übersiedelte und sein Studium an der Universität von ...